"1 Und der Ewige sprach zu Abram: Gehe aus deinem Lande und aus deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause, in das Land, das Ich dir zeigen werde. 2 Und Ich will dich zu einer großen Nation machen und dich segnen, und Ich will deinen Namen groß machen; und du sollst ein Segen sein" (Bereschit 12,1-2).
Midrasch Tehillim 119,3
Vers 1. Eine andere Auslegung: Glückselig sind, deren Weg untadelig ist. Das ist, was die Schrift sagt: „Wer in Unschuld wandelt, wandelt sicher, wer aber seine Wege krümmt, der wird erkannt“ (Mischle 10,9), d. i. wer in Unschuld wandelt, darf sich versichert halten, dass der Heilige, gelobt sei Er, seine Wege glücken lässt, wer aber seine Wege krümmt, der wird erkannt, d. i. was an ihm auf zwei Wegen ist, wird in der Welt veröffentlicht. Das wollen die Worte sagen: „Wer aber seine Wege krümmt, der wird erkannt.“
Eine andere Auslegung: „Wer in Makellosigkeit wandelt.“ Das ist Abraham, wie es heißt: „Wandle vor Mir und sei makellos“ (Bereschit 17,1). Was sagte der Heilige, gelobt sei Er, zu ihm? „Gehe aus deinem Lande und aus deinem Geburtsorte“ (dort 12,1), er aber entgegnete dem Heiligen, gelobt sei Er, nichts. Er hätte sagen können: Was ist für ein Unterschied, dass ich hier wohne, und was ist für ein Unterschied, dass ich nach einer anderen Stadt gehe? Warum? Weil der, welcher sich von Haus zu Haus wendet, in Not gerät, um wie viel mehr von Stadt zu Stadt! Allein er zögerte nicht, sondern tat alles, was Er (G-tt) gesagt hatte, wie es heißt: „Und Abraham ging, wie der Ewige zu ihm geredet hatte“ (dort V. 4). Hatte er vielleicht Schaden davon? Als die Könige kamen, fielen sie nicht vor ihm? Wie es heißt: „Und Er teilte über sie die Nacht“ (dort 14,15). Und auch als Er (G-tt) zu ihm sprach: „Nimm doch deinen Sohn, deinen einzigen“ (dort 22,2), da hätte er Ihm einwenden können, aber er wandte nichts ein. Er hätte sagen können: Gestern sprachst Du zu mir: „In Jizchak wird dir ein Same genannt werden“ (dort 21,12), siehe, opfere ich ihn, wodurch wirst Du mich segnen?
Doch er entgegnete nichts, sonder tat alles sofort, was ihm der Heilige, gelobt sei Er, geheißen hatte, wie es heißt: „Und Abraham machte sich am Morgen früh auf und sattelte seinen Esel“ (dort 22,3). Aber auch der Heilige, gelobt sei Er, tat alles, was Er ihm zugesichert hatte, nämlich: „Und Ich werde dich zu einem großen Volke machen“ (dort 12,2), und es geschah ihm so. „Und Abraham wird zu einem großen Volke werden“ (dort 18,18). Und so heißt es: „Und der Ewige segnete den Abraham mit allem“ (dort 24,1). – Ebenso sprach auch Mosche zu den Israeliten: wollt ihr, dass der Heilige, gelobt sei Er, mit euch sei, so ergreifet die Makellosigkeit Abrahams, denn die Makellosigkeit ist schön vor dem Heiligen, gelobt sei Er, wie es heißt: „Makellos sollst du sein mit dem Ewigen, deinem G-tt“ (Dwarim 18,13), gleichwie Er makellos ist, denn es heißt: „Der Fels, makellos ist Sein Werk“ (Dwarim 32,4); und Seine Thora ist makellos, wie es heißt: „Die Thora des Ewigen ist makellos“ (Tehillim 19,8), Auch David begann mit dem Lobpreis: Glückselig sind, deren Weg makellos ist. Und am Schlusse des Alphabets heißt es: „Ich irre wie ein verloren Schaf, suche Deinen Knecht“ (Tehillim 119,176). Sowie das Schaf makellos ist, so habe auch ich in Makellosigkeit gehandelt. Eine andere Auslegung: Warum heißt es zum Schlusse des Psalms: „Ich irre wie ein verlornes Schaf, suche Deinen Knecht“? R. Jehuda HaLevi, Sohn Schallums, im Namen des R. Chaggi bar Eleasar hat gesagt: Gewöhnlich, wenn ein Schaf von der Schafherde verloren geht, und ebenso, wenn ein Stier von der Weide verloren geht, wer sucht wen (einander)? Das Schaf den Hirten, oder der Hirt das Schaf? Sage: Der Hirt das Schaf. So sprach auch David vor dem Heiligen, gelobt sei Er: Herr der Welt! Suche uns wie dieses Schaf, sowie Du durch den Propheten Schmu’el gesagt hast: „Ausgesucht hat sich der Ewige einen Mann nach Seinem Herzen“ (1. Schmu’el 13,14); sei mir gnädig, Ewiger, und prüfe mich in der Makellosigkeit, die ich getan habe. „Ich irre wie ein verlornes Schaf, suche Deinen Knecht“, denn ich bin makellos wie ein Schaf, wie es heißt: „Ein makelloses Schaf.“
"Und der Ewige sprach zu Abram: Gehe aus deinem Lande und aus deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause, in das Land, das Ich dir zeigen werde" (Bereschit 12,1).
Midrasch Tehillim 18,25
Vers 31. G-tt, untadelig ist Sein Weg; des Ewigen Wort ist geläutert; ein Schild ist Er allen, die auf Ihn trauen.
Rab hat gesagt: Der Heilige, gelobt sei Er, gab die Gebote nur, um durch sie die Israeliten zu läutern, wie es heißt: „Das Wort des Ewigen ist geläutert.“ Eine andere Auslegung: G-tt, untadelig ist Sein weg. Wenn der Weg G-ttes untadelig ist, um wie viel mehr musst du es sein, denn was liegt dem Heiligen, gelobt sei Er, daran, ob der Mensch das Tier an der Gurgel oder am Schlunde schächtet und isst?
R. Berachja im Namen des R. Jakob hat gesagt: Es heißt: „Und jegliches Gefallene sollt ihr nicht essen“ (Dwarim 14,21), ferner: „Und Fleisch eines auf dem Felde Zerrissenen sollt ihr nicht essen“ (Schemot 22,30), sodann: „Und das Unschlitt eines Gefallenen und das Unschlitt eines Zerrissen kann zu allerlei Werk verarbeitet werden, aber essen sollt ihr es nicht“ (Wajikra 7,24). Wenn ihr es esset in dieser Welt, so wird euer Ende darin bestehen, dass ihr dem Gericht anheim fallt; wenn ihr es aber in dieser Welt nicht esset, bei euerm Leben, meine Kinder! Ein großes Mahl wird euch in der Zukunft bereitet sein von der Speise des Leviathan und vom Tiere, das sich auf dem Felde regt, wie es heißt: „Essen sollt ihr und satt werden“ (Joel 2,26).
Eine andere Auslegung: G-tt, untadelig ist Sein Weg. Die Schrift redet von unserm Vater Abraham. Als der Heilige, gelobt sei Er, sah, dass er Ihm nachfolgen würde, erwählte Er ihn und sprach zu ihm: „Ich bin der allmächtige G-tt, wandle vor Mir und sei untadelig“ (Bereschit 17,1). Das Wort des Ewigen ist geläutert, denn Er läuterte ihn [Abraham] durch zehn Versuchungen, nämlich durch die eine im Feuerofen, wie es heißt: „Ich bin der Ewige, der Ich dich aus dem Ofen Kasdim (אור כשדים) herausgeführt habe“ (dort 15,7), und durch die andere: „Gehe aus deinem Lande und aus deinem Geburtsorte“ (dort 12,1). Zwei durch Sara, nämlich mit Pharao und mit Abimelech. Siehe, das sind vier. Eine durch Hagar, die Ägypterin: „komme bitte zu meiner Magd“ (dort 16,2). Siehe, das sind fünf. Eine durch Ischma'el, nämlich: „Vertreibe den Sohn der Magd“ (dort 21,10); siehe, das sind sechs. Eine durch die Könige: „Da zog er mit seinen Waffengeübten“ (dort 14,14). Siehe, das sind sieben. Eine durch die Beschneidung: „Beschnitten werde bei euch jegliches Männliche“ (dort 17,10). Siehe, das sind acht. Eine durch (den Bund) zwischen den Stücken, wo Er ihm die vier Reiche[1] zeigte, die seine Kinder unterjochen würden. Siehe, das sind neun. Eine durch die Opferung Jizchaks, wie es heißt: „Nimm doch deinen Sohn, deinen einzigen“ (dort 22,2). Siehe, das sind zehn. Und Abraham nahm sie auf sich aus Ehrfurcht und aus Liebe und bestand wie ein Held. Und was war sein Lohn? Ein Schild ist Er allen, die sich bei Ihm bergen, wie es heißt: „Ich bin ein Schild dir“ (das 15,1). Die Völker der Welt sprechen: Warum liebte der Heilige, gelobt sei Er, den Abraham und rettete ihn aus der Feuerofen und von den neun Königen und von den Horden und aus allen Drangsalen, die über ihn kamen? Darauf antwortete ihnen der Heilige, gelobt sei Er: Siehe, Ich zeige euch dass er, selbst wenn Ich ihn heiße, seinen Sohn zu nehmen und ihn Meinem Namen darzubringen, Mir gehorcht. Darum schütze Ich ihn. Ein Schild ist Er für alle, die sich bei Ihm bergen. Morgen werden seine Kinder im (täglichen) Gebete[2] die Bracha (Benediction) sprechen: Gepriesen seist Du Ewiger. Schild Abrahams!
[Vers 3.] Mein Schild und Horn meiner Erlösung! David sprach vor dem Heiligen, gelobt sei Er, Weshalb spricht man: Schild Abrahams! Und nicht Schild Davids? Er antwortete ihm: Weil Ich ihn durch zehn Versuchungen geprüft habe. Darauf sprach David: „Prüfe mich, Ewiger, und versuche mich“ (dort 26,2). Als Er ihn durch Bat Scheba versuchte und er nicht darin bestand, betete David, dass man doch wenigstens in der Bracha [Benediction] zur Haphtara[3]: Schild Davids! sprechen möge, „Denn Du hast ihm bei Deinem heiligen Namen geschworen, seine Leuchte nicht für immer und ewig auszulöschen. Gepriesen seist Du, Ewiger, Schild Davids.“ Das ist, was geschrieben steht: [Vers 36.] Und Du verleihest mir den Schild Deiner Erlösung.
"Und der Ewige sprach zu Abram: Gehe aus deinem Lande und aus deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause, in das Land, das Ich dir zeigen werde" (Bereschit 12,1).
Midrasch Tehillim 112,2
Vers 1.Halleluja! Glückselig der Mann, der den Ewigen ehrfürchtet, der an Seinen Geboten sehr großes Wohlgefallen hat. Er [Abraham] erfüllte das Gebot nicht aus Zwang, sondern mit Freude, wie es heißt: „der an Seinen Geboten sehr großes Wohlgefallen hat.“ Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu ihm: „Gehe aus deinem Lande“ (Bereschit 12,1), und er tat es nicht aus Zwang, sondern Abraham ging, wie der Ewige zu ihm geredet hatte“ (Bereschit V. 4); „und Abraham nahm seine Ehefrau Sara...“ (dort V. 5). Und der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu ihm: „Beschnitten werde der Eingeborene deines Hauses“ (dort 17,13), und er beschnitt ihn sofort, „an eben demselben Tage wurde Abram beschnitten“ (dort V. 26). G-tt sprach ferner zu ihm: „Nimm doch deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst“ (dort 22,2), und sofort „machte sich Abraham morgens früh auf“ (dort V. 3). Es gefiel ihm, die Gebote mit Hurtigkeit zu erfüllen. Und als ihm Jizchak geboren wurde, nahm er nach acht Tagen die Beschneidung mit ihm vor, wie es heißt: „Und Abraham beschnitt seinen Sohn Jizchak zu acht Tagen“ (Bereschit 21,4). Und er brachte ihn als Opfergabe auf den Altar und bereitete Freude [dem Ewigen] und ein Mahl [für sein Haus]. Daher haben die Weisen gesagt: Der Mensch ist verpflichtet Freude und Mahl an dem Tage zu bereiten, an dem er so glücklich ist, seinen Sohn zu beschneiden, wie unser Vater Abraham, wie es heißt: „Und Abraham machte ein großes Mahl am Tage, wo Jizchak entwöhnt ward“ (dort V. 8). Das wollen die Worte sagen: An Seinen Geboten hat er Wohlgefallen sehr. Und was war sein Lohn?
Vers 2. Ein Held im Lande wird sein Same sein, d. i. Jizchak betete zum Ewigen für seine Ehefrau, denn sie war unfruchtbar“ (dort 25,21). Es gibt keinen größeren Helden, als den, der bewirkt, dass eine Unfruchtbare Kinder bekommt!
Eine andere Auslegung: Ein Held im Lande, d. i. Jakow, wie es heißt: „Du aber Israel, Mein Knecht, Jakow“ (Jeschajahu 41,8). Und worin bestand seine Stärke? „Und er kämpfte mit dem Engel und kam ihm bei“ (Hoschea 12,5), d. i. er nahm den Engel und warf ihn zur Erde nieder.
Das Geschlecht der Redlichen wird gepriesen. Welches ist das Geschlecht der Redlichen? „All das sind Stämme Israels“ (Bereschit 49,28).
"Es entstand aber eine Hungersnot im Lande; und Abram zog nach Ägypten hinab, um sich daselbst aufzuhalten denn die Hungersnot war schwer im Lande" (Bereschit 12,10).
Midrasch Tehillim 105,4
Vers 12. Als sie waren von geringer Zahl, noch wenig und sie darin weilten.
Der Heilige, gelobt sei Er, sprach: „Bis dass du fruchtbar bist“ (Schemot 23,30), mit 60 Myriaden[4]; „und das Land in Besitz hast“ (dort). Als aber Schim’on und Levi gingen und jene Tat in Sichem verübten, sprach ihr Vater Jakow zu ihnen: „Ihr betrübt mich …. Denn ich bin von geringer Zahl“ (Bereschit 34, 30).
Vers 13. Und sie zogen von Volk zu Volk. Das geht auf Abraham und Sara, wie es heißt: „Und es war Hunger im Lande und Abraham zog nach Ägypten hinab“ (dort 12,10).
Vers 14. Er ließ von keinem Menschen sie bedrucken. Das sind die Ägypter. Und strafte um sie Könige. Das ist Pharao und Abimelech, wie es heißt: „Und es plagte der Ewige den Pharao mit großen Plagen“ (dort V. 17); „denn ganz verschlossen hatte der Ewige jeglichen Mutterleib des Hauses Abimelechs“ (dort 20,18).
Vers 15. Rühret nicht Meine Gesalbten an. Das geht nach R. Berachja auf die Erzväter. Meinen Propheten tuet nichts Böses. Das sind die Mütter, die Prophetinnen waren.[5] R. Judan im Namen des R. Jizchak hat gesagt: Es heißt: „Und es wurden der Rebekka gemeldet die Worte Esaus, ihres älteren Sohnes“ (dort 27,42). Wer meldete es ihr? Der heilige Geist.
"Und der Ewige schlug den Pharao und sein Haus mit großen Plagen um Sarais willen, der Ehefrau Abrams" (Bereschit 12,17).
Midrasch Tehillim 22,16
Vers 2. Mein G-tt, mein G-tt, warum hast Du mich verlassen, bist fern von meiner Rettung, den Worten meines Gestöhns?
„Mein G-tt“ am Schliffmeere, „mein G-tt“ am Sinai, „warum hast Du mich verlassen?“, d. i. warum ist meinetwegen die Ordnung der Welt und die Ordnung der Mütter verändert worden? Wegen unserer Mutter Sara wurde Pharao und sein ganzes Haus, weil sie nur eine Nacht gefangen gehalten wurde, geschlagen, wie es heißt: „Und der Ewige plagte den Pharao und sein Haus mit großen Plagen“ (Bereschit 12,17), und an mir, die ich mich im Schosse jenes Frevlers schon alle diese Jahre befinde, tust du kein Wunder?[6] „Mein G-tt, mein G-tt, warum hast du mich verlassen?“ „Von meiner Mutter Leib bist Du mein G-tt“ (Tehillim 22,11). Warum heißt es (in diesem Psalm) dreimal: Mein G-tt?“ Esther sprach vor dem Heiligen, gelobt sei Er,: Herr der Welt! Drei Vorschriften hast Du mir gegeben, die Absonderung (Nidda), die Teigabgabe (Challa, an den Priester) und das Anzünden des Lichtes (am Schabbatabend), obgleich ich im Hause dieses Frevlers bin, ich habe nicht eine einzige von ihnen übertreten.
"Und Ich will deinen Samen machen wie den Staub der Erde, so dass, wenn jemand den Staub der Erde zu zählen vermag, auch dein Same gezählt werden wird" (Bereschit 13,16).
Midrasch Tehillim 44,2
Vers 26. Denn es beugt sich in den Staub unsere Seele. R. Jizchak hat gesagt: der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu Abraham: „Und ich werde machen deinen Samen gleich dem Staube der Erde“ (Bereschit 13,16), und es heißt: „Auf, wandle durch das Land nach seiner Länge und nach seiner breite, denn dir werd’ Ich es geben“ (dort V. 17). Darum beugt sich in den Staub unsere Seele. Und was folgt darauf? Vers 27. Auf, uns zur Hilfe und erlöse uns um Deiner Gnade willen, d. i. wenn wir es durch unsere Werke verdienen, so tue es uns, wenn nicht, so tue es um Deines Namens willen, wie es heißt: „Und erlöse uns um Deiner Gnade willen.“
R. Berachja hat gesagt: Wenn die Herrschaft sinkt, die mit Staube verglichen wird, so schaue nach Hilfe aus. Der Heilige, gelobt sei Er, sprach zu den Israeliten: Blühen Werke gleich der Lilie, so erlöse ich euch sogleich. Was folgt darauf? „Dem Sangmeister nach Lilien“ (Tehillim 45,1).
"Mache dich auf und durchwandle das Land nach seiner Länge und nach seiner Breite; denn dir will Ich es geben" (Bereschit 13,17).
Midrasch Tehillim 1,4
Vers 1. Eine andere Auslegung: Glückselig der Mann. Das ist, was die Schrift sagt: „Denn Sonne und Schild ist der Ewige, G-tt; Gunst und Ehre gibt der Ewige, versagt kein Gut denen, die im Makellosigkeit wandeln“ (Tehillim 84,12).
Chiskia bar Chija hat gesagt: Glückselig die Propheten, die das Gebilde mit dem, der es gebildet und die Pflanzung mit dem, der sie gepflanzt, vergleichen, sowie es heißt: „Denn Sonne und Schild ist der Ewige, G-tt.“ Desgleichen heißt es: „Der Löwe brüllt, wer sollte sich nicht fürchten“ (Amos 3,8)? Ferner: „Siehe, die Herrlichkeit des G-ttes Israels kam von Osten (von den Bergen) her und Seine Stimme war wie die Stimme mächtiger Wasser und die Erde leuchtete von Seiner Herrlichkeit“ (Jecheskel 43,2). Allein man lässt das Ohr hören, was es zu hören vermag und das Auge sehen, was es zu sehen vermag.
Eine andere Auslegung: „Denn Sonne und Schild ist der Ewige, G-tt.“ Man könnte denken, dass, sowie die Sonne sticht, also auch der Heilige, gelobt sei Er? Darum heißt es: מגן, Schild: Wie der Schild den Menschen deckt, so deckt der Heilige, gelobt sei Er, auch Seine ganze Welt. R. Chija bar Abin hat gesagt: G-tt leuchtet wie die Sonne und schützt wie der Schild. Eine andere Auslegung: מגןbedeutet התרים (griechisch),איסקוטא פרסאה (scutum, Schild), persischer Panzer, der den Menschen von drei Seiten umgibt. Und woher lässt sich entnehmen, dass auch die vierte Seite eingeschlossen ist? Will es heißt: „Ewiger, gleich einer Panzerung (כצנה)[7] umkranzt Du ihn mit Deinem Wohlwollen“ (Tehillim 5,13).
Eine andere Auslegung: „Denn Sonne und Schild ist der Ewige, G-tt; Gunst und Ehre gibt der Ewige, nicht verweigert Er Gutes denen, die in Makellosigkeit wandeln.“ Der Vers redet von unserm Vater Abraham. “Denn Sonne“, d. i. Abraham, wie es heißt: „Wer erweckte vom Osten her den Gerechten“ (Jeschajahu 41, 2); „und Schild“, d. i. Abraham, wie es heißt: „Ich bin dir ein Schild“ (Bereschit 15,1). „G-tt (אלהים)“ d.i. Abraham , wie es heißt: „Ein Fürst G-ttes (נשיאאלהים) bist du unter uns“ (dort 23,6); „Gunst und Ehre gibt der Ewige“ d.i. Abraham, und so heißt es: „Und Abraham war sehr reich an Vieh, an Silber und an Gold“ (dort 13,2); „nicht verweigert er Gutes denen, die in Makellosigkeit wandeln“, d. i. Abraham, wie es heißt: „Wandle vor mir und sei makellos“ (dort 17,1). Aber wenn der Vers von Abraham redete, so hätte es doch heißen müssen: לא ימנע טוב להולך בתמים, er versagt kein Gut dem (Sing.), der Makellosigkeit in wandelt, was soll: להולכים בתמים, denen, die in Makellosigkeit wandeln, heißen? Allein, wie Er Abraham, der vor dem Heiligen, gelobt sei Er, In Makellosigkeit (בתמימות) wandelte, ein Schild wurde, so wird Er auch jedem, der vor Ihm in Makellosigkeit wandelt, ein Schild; denn es folgen darauf die Worte: „Glückselig der Mann, der auf Dich trauet“ (Tehillim 84,13). Es heißt nicht; Glückselig ist Abraham, sondern: „Glückselig der Mann“, womit jeder Mensch gemeint ist. So hat auch David gesagt: „Heil dem Manne“.
"19 Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet sei Abram von G-tt, dem Höchsten, der Himmel und Erde besitzt! 20 Und gepriesen sei G-tt, der Höchste, der deine Feinde in deine Hand geliefert hat! Und Abram gab ihm den Zehnten von allem" (Bereschit 14,19-20).
Midrasch Tehillim 2,3
Vers 2. Aufstellen sich die Könige der Erde und Fürsten beraten sich einmütig wider den Ewigen und wider Seinen Gesalbten.
Sie kommen nämlich zum Heiligen, gelobt sei Er, und Er spricht zu ihnen: „Ich bin ihr Hebewerk (מנגינתם)“ (Ejcha 3,63), was sagen will: Ich zerschmettere sie (מחבר אנא להון) sowie es heißt: „Der geliefert hat (מגןMIGEN) deine Feinde in deine Hand“ (Bereschit 14,20). Einst spricht Er (G-tt) zum König Maschiach: Das und das Land empört sich gegen dich und dieser antwortet: [So möge die Heuschrecke kommen und es verwüsten, wie es heißt: „Und er schlägt die Erde mit der Geißel seines Mundes“ (Jeschajahu 11,4). Die und die Eparchie empört sich gegen dich, und er antwortet:] So möge der Todesengel kommen und sie verwüsten und verderben, wie es heißt: „Und mit dem Hauch seiner Lippen tötet er den Frevler“ (dort) Wenn sie (die Empörer) ihre große Not sehen, kommen sie und werfen sich vor dem König Maschiach nieder, wie es heißt: „Mit dem Angesicht zur Erde bücken sie sich vor dir“ (dort 40,23).
Wider den Ewigen und wider Seinen Gesalbten. Das geht auf Korach, der sich gegen das Priesteramt Aharons empörte, welcher der Gesalbte des Ewigen war. Mosche sprach zu ihm: Wenn mein Bruder Aharon das Priesteramt sich selbst genommen hätte, so hättet ihr wohl getan, euch wider ihn zu empören, so aber hat der Heilige, gelobt sei Er, es ihm verliehen, denn die Größe, die Herrschaft und die Stärke gehören Ihm, wer sich nun gegen Aharon auflehnt, der lehnt sich gegen den Heiligen, gelobt sei Er, auf. Das ist, was geschrieben steht: Wider den Ewigen und wider seinen Gesalbten. Gleich einem Helden, der in einer Provinz war. Als die Truppen in dieselbe kamen, fürchteten sie sich vor dem Helden und kehrten um und sprachen: Was sollen wir tun? Kommt, wir wollen den Helden zuvor umbringen, hernach wollen wir uns an die Provinz machen.
"22 Und Abram sprach zu dem König von Sodom: Ich hebe meine Hand auf zu dem Ewigen, zu G-tt, dem Höchsten, der Himmel und Erde besitzt: 23 Wenn vom Faden bis zum Schuhriemen, ja, wenn ich irgend etwas nehme von dem, was dein ist ...! Auf dass du nicht sagest: Ich habe Abram reich gemacht" (Bereschit 14,22-23).
Midrasch Tehillim 24,8
Vers 3. Eine andere Auslegung: Wer steigt hinauf auf den Berg des Ewigen? Der Vers redet von Abraham, wie es heißt: „Gehe hin in das Land Morija“ (Bereschit 22,2).
Und wer steht auf Seiner heiligen Stätte? D. i. Abraham, wie es heißt: „Und Abraham machte sich am Morgen früh auf nach dem Orte, woselbst er gestanden vor dem Ewigen“ (Bereschit 19,27).
Vers 4. Wer rein an Händen ist (wie es von Abraham heißt): „Wenn vom Faden bis zum Schuhriemen“ (dort 14,23), denn er hielt sich fern vom Raube. Und reinen Herzens ist, wie es heißt: „Und Du fandst sein Herz treu vor Dir“ (Nechemija 9,8), und es heißt: „Und er war treu dem Ewigen“ (Bereschit 15,6). Wer nicht erhebt zum Eitlen seine Seele, vor Nimrod. Und nicht schwört zum Truge, denn es heißt: “Ich erhebe meine Hand zum Ewigen“ (Bereschit 14,22). Darum erhielt er Segen vom Ewigen (wie es heißt): „Und der Ewige segnete den Abraham mit allem“ (dort 24,1).
Vers 5. Und Gerechtigkeit vom G-tte seiner Erlösung, wie es heißt: „Und er vertraute auf den Ewigen und das rechnete Er ihm zur Gerechtigkeit“ (dort 15,6).
[1] Babel (Babylon), Madaj (Medien), Javan (Syro-Griechen), Rom
[2] Das ist das 18-er Gebet, das täglich dreimal gebetet wird. Die Bracha Awot (Väter) ist die erste.
[3] Feierliche Schabbat-Lesung der Propheten, die auf die Thoralesung folgt.
[4] S. Bereschit Rabba 80.
[5] S. Bereschit Rabba 64.
[6] Der Psalm 22 wird meistens aus der Sicht Esthers ausgelegt.
[7]Die צנה bedeckte den ganzen Körper des Kriegers.